Liebe – poetologisch und kulturell
Figurationen im spanischen Roman um 1900
Liebesfigurationen der Jahrhundertwende bedingen und dokumentieren ästhetische und kulturelle Innovationen, wie diese Studie eindrucksvoll herausarbeitet. Anhand literaturkritischer, poetologischer und literarischer Texte bedeutender spanischer Autoren untersucht Rita Rieger die Erweiterung des romantischen Liebesparadigmas um 1900. Sie zieht Liebe als epistemologische Figur heran, die sie zugleich ästhetisch als Motivation schriftstellerischer Innovationen und sozio-kulturell als gelebten Code fasst. Die Rückbindung der Schreibweisen an unterschiedliche Wirklichkeitskonzeptionen ermöglicht es, die Verflechtung zwischen kulturellen und ästhetischen Diskursen sowie die daraus resultierenden unterschiedlichen Schreibweisen von Realismus und Modernismo aufzuzeigen.